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25 September 2018 | Oberflächen POLYSURFACES 02/2018 | Vakuumdestillation

Bewährte Abwasseraufbereitung in der neuen Werkshalle

Die DBP Holding setzt sich aus drei Unternehmen zusammen: DBP und EC Mayet, die seit 1976 in der Region Rhône-Alpes ansässig sind, und DBP Aquitaine mit Sitz in Le Barp, das zwischen Bordeaux und dem Bassin d’Arcachon liegt. Die Spezialisten für die Behandlung von rostfreiem Stahl und Titan verfügen über eine dreissigjährige Erfahrung.
 
Die neue automatische Vakuumdestillationsanlage «Vacudest L 4500» bei EC Mayet.
 
 

Langjährige Partnerschaft
Die Partnerschaft mit der H2O GmbH, einem der führenden Hersteller für Vakuumdestillationssysteme zur Aufbereitung industrieller Abwässer, reicht in das Jahr 2001 zurück. Bernard Plasencia, der Geschäftsführer des Konzerns, wandte sich an H2O, um in seine vorhandene Produktion in Saint-Priest eine abwasserfreie Produktion zu integrieren. Damals entschied sich das Unternehmen für die Anschaffung von zwei Verdampfern: einen für die Aufbereitung von Spülwasser, das beim Beizen und Passivieren anfällt, und einen weiteren zur Behandlung von Abwasser, das beim Elektropolieren entsteht. Die Puffertanks wurden unterirdisch installiert, um Platz zu sparen. Die beiden Verdampfer «Vacudest 400 NT» und «Vacudest 120 NT» wurden im Erdgeschoss aufgestellt. Sie bereiteten in über 15 Jahren 30‘000 m3 Wasser auf und machten es für die Produktion wiederverwertbar.
Diese guten Erfahrungen wollte man auch in der neuen Werkshalle nutzen. Denn EC Mayet bezog mit seinen Werkstätten in Saint-Priest ein neues, 3300 m2 grosses Gebäude und ersetzte dabei die alten «Vacudest»-Anlagen aus der NT-Reihe durch eine neue «Vacudest L 4.500»-Anlage.
 
Die Bedienung des neuen Verdampfers mit der «Vacutouch»-Maschinensteuerung ist benutzerfreundlich.
 
 

Die neue Werkshalle
Ziel der Gruppe DBP Mayet ist es, besser auf die Anforderungen ihrer Kunden reagieren zu können: Verkürzung von Lieferfristen, Erzielung einer höheren Behandlungsqualität und bessere abteilungsübergreifende Kommunikation zur Überwachung der Planungen. Die Qualität der Behandlung und die Rückverfolgbarkeit haben für die Kunden oberste Priorität.
Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, wurde die neue Werkstatt nun mit hochmodernen Technologien für das Entfetten, Beizen, elektrolytische Polieren und Passivieren von rostfreiem Stahl ausgestattet. Genau wie am vorherigen Standort können in der neuen Werkshalle von Saint-Priest keine Prozessabwässer entsorgt werden. Deshalb entschied man sich wieder für ein Vakuumdestillationssystem von H2O.
Dieses Mal wurde ein einzelner Verdampfer vom Typ «Vacudest L 4500» mit der Aufbereitungsleistung von 4500 m³ pro Jahr installiert. Dieser mischt die verschiedenen Spülwässer aus der automatischen Behandlung von rostfreiem Stahl und aus den 9×3×3 m grossen Beiz- und Passivierungsbecken und bereitet sie wieder auf. Die sauren Spülwässer mit einem pH-Gehalt von 1 bis 2 werden nach dem Schwerkraftprinzip in einem unterirdischen Lagerbehälter gesammelt. Von dort aus werden sie direkt in den vorgelagerten Neutralisierungsbehälter geleitet, in dem der pH-Wert auf etwa 8 reguliert wird. Es sind keinerlei Systeme für Vorbehandlung, Dekantierung oder Flockung erforderlich. Eine einfache Rechenreinigung genügt. Die Einfachheit der Aufbereitung ist umso wichtiger, da DBP MAYET neue Aktivitäten mit neuen Verfahren plant, zum Beispiel das Anodisieren und Färben von Titan für die Medizintechnik.
 
Das aufbereitete Destillat – hier nach dem Beizen und Passivieren durch manuelles Hochdruckspülen.
 

 
Optionale Module
Der neue Verdampfer ist mit optionalen Modulen ausgestattet, die für eine verbesserte Funktionalität sorgen und die Nutzung erleichtern:
  • Dank des «Clearcat»-Systems kann auf eine Nachbehandlung des entstandenen Destillats mit einem Koaleszenzabscheider verzichtet werden. Bei herkömmlichen Verdampfern müssen die Destillate in einem externen Abscheider nachbehandelt werden, um die restlichen Ölrückstände zu entfernen. Die «Clearcat»-Technologie hingegen erzeugt durch die Aufbereitung von Entfettungswässern ein komplett ölfreies Destillat. Das aufbereitete Wasser lässt sich dann ohne Zwischenfilterung direkt wieder in die Harzflaschen zurückleiten. Das Destillat, das bei der Verdampfung entsteht, verfügt über eine Leitfähigkeit von rund 30 μs/cm, und nach der Behandlung mit Harzen beträgt die Leitfähigkeit je nach Einstellung 2 bis 10 μs/cm. Die Qualitätsanforderungen werden damit absolut erfüllt. Die Harze werden automatisch regeneriert und die Eluate in den vorgelagerten Behälter zurückgeleitet und dort konzentriert. Der Puffertank für das Destillat ist mit einer UV-Lampe ausgestattet, die die etwaige Bildung von Algen oder Bakterien im Destillat verhindert. Weniger Geräte bedeuten weniger Wartungs- und Kostenaufwand sowie mehr Platz.
  • «Vacutouch»-Maschinensteuerung mit spezieller Software: eine benutzerfreundliche, absolut intuitive Oberfläche. Anwender dieser nutzenorientierten Steuerung werden kontinuierlich über Betriebsparameter informiert und profitieren dadurch von Zeitersparnissen und mehr Sicherheit.
  • Ergonomie: In Bezug auf das vorherige Modell wurden die Ergonomie und die Zugänglichkeit für Wartungsarbeiten überarbeitet und vollständig optimiert. Trotz der grösseren Höhe der Anlage sind die Bedienungs- und Wartungselemente gut erreichbar, da sie mannshoch positioniert sind. Dadurch ist für mehr Komfort und Sicherheit gesorgt.
  • Betriebssicherheit: Daten und Parameter der Anlage können einfach auf einem USB-Stick gespeichert und dem Kundendienst von H2O zur Diagnose übergeben werden. Die effektive Überwachung sorgt für einen umfassenden Schutz der Anlage und deren wichtigster Komponenten, wie zum Beispiel der Vakuumpumpe. So kann eine hohe Betriebssicherheit garantiert werden.
  • Kundendienst in Muttersprache: Im Bedarfsfall ist das fünfköpfige Kundendienstteam in Frankreich sofort für die Kunden zur Stelle. Sollte ein Problem nicht über e-Service lösbar sein, kann ein Techniker innerhalb von zwei Stunden vor Ort sein und eingreifen.
 
Fazit
Trotz der Komplexität eines solchen Umzugs hat die neue Werkshalle binnen weniger Wochen ihren Betriebsrhythmus gefunden, und die Spülwässer werden immer wieder gereinigt und wiederverwendet. Besucher können die Anlage vor Ort begutachten, um sich selbst ein Bild davon zu machen, wie einfach der Betrieb ist und wie leicht man mit ihrer Hilfe der abwasserfreien Produktion näher kommen kann. Zahlreiche Kunden und Benutzer der Produkte von DBP haben bereits vom Know-how des Unternehmens profitiert, zum Beispiel in Bezug auf die Einrichtung von Werken für Oberflächenbehandlungen, die Beratung und Auswahl von Produkten und die Umstellung ihrer alten chemisch-physikalischen Aufbereitungsanlage auf eine abwasserfreie Produktion mit «Vacudest».
Für Bernard Plasencia bedeutete der Umzug in das neue Werk für DBP Mayet einen grossen Schritt vorwärts: Qualitäts-, Sicherheits- und Umweltanforderungen lassen sich dank der Entscheidung für die abwasserfreie Produktion nun viel leichter erfüllen. Das Unternehmen kann sich nun auf das Wesentliche konzentrieren und seinen Kunden einen noch besseren Service bieten.
 
H2O GmbH
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