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15 April 2014 | La Revue POLYTECHNIQUE

Edito (2/2014)

2D revenge: Back to the Surface
Impression 3D – Rapid prototyping – Selective Laser Melting: Neuheiten im Bereich der Fertigung von Werkstücken gibt es in grosser Anzahl. Faszinierend ist die andere Herstellung von Werkstücken als jene bei der ein Teils des Materials, das plötzlich nutzlos geworden ist, entfernt wird, «abgemäht» in der vollen Blüte des Alters.
 
Diese Faszination versteckt vor uns die wirkliche Veränderung: die klassische Materie existiert nicht mehr.
Ein Werkstück zu konzipieren ist heutzutage das Ergebnis einer Vereinfachung der Materie: homogen… isotrop... ohne Ausnahmen. Die Dimensionierung entsprechend der Beanspruchung ist nun möglich. Dann kommt die Oberfläche; die wollen wir funktionalisieren, verschönern, schützen. Dem Designer ist oft nicht all zu viel bekannt, um bei einer Oberfläche die Dimensionen zu verfeinern.
 
Die echte Veränderung: es gibt mehr als nur Oberflächen!
Es hat den Eindruck, dass das Werkstück aus einem Oberflächennetzwerk besteht! Die Wiederaufnahme der Bemühungen ist optimiert, und keine nutzlose Materie wird unnötigerweise verschlechtert. Das breite Spektrum unserer Technologie-Lösungen beinhaltet nun das gesamte Werkstück. Die nicht ausbalancierten Materialien mit optimierten Eigenschaften bedienen sich der 3D. Der Druck in 3D ist nur ein räumliches Zusammenfügen der Oberflächen in 2D.
Weiterhin zu glauben, dass der Druck in 3D ebenso gut sei wie die traditionellen Methoden, dies vertuscht die echte Innovation, die Zukunft und die Explosion der Berufe in der Oberflächenfertigung, welche direkt vor uns liegt.
Aber dafür sind neue Fähigkeiten notwendig: die CAD-Möglichkeiten sind noch im embryonalen Zustand. Es ist mehr als Zeit, die Software professionell zu verbessern, um vom assistierten Zeichnen in eine echte, assistierte Konzeption zu gelangen.
Die 3D-Drucker werden verschiedene Technologien von Materialaustausch kombinieren: lokale Fusionen, lokale Sinterprozesse, Plasma, Bogenentladungen, Polymer, Metall, Keramik usw. Heute marginal existierende Techniken könnten aktualisiert werden. Die Elektrochemie mit Stempel wird möglicherweise ein elektrochemischer Druckkopf werden, unter anderen Werkzeugen, welche ebenso den Nanometerbereich beherrschen.
 
Das 3D ist tot, es lebe das 3D.
 
 

Dr Eric Rosset
Professeur HES-SO Genève
Membre du comité central SGO-SST