07 Kann 2019 |
Oberflächen POLYSURFACES 01/2019 |
Reinigung
Reinigungsbehältnis: entscheidend für wirtschaftliche Sauberkeit
Unter Wirtschaftlichkeitsaspekten optimal ist ein Reinigungsprozess, wenn die geforderte Bauteilsauberkeit bei hohem Durchsatz mit einem minimalen Einsatz von Zeit, Chemie und Temperatur erzielt wird. Um dieses Ziel zu erreichen, wird bei der Neugestaltung oder Optimierung von Reinigungsprozessen ein grosses Augenmerk auf die bestmögliche Abstimmung von Anlagentechnik, Medium und Waschmechanik wie Ultraschall, Druckumfluten und Spritzeinrichtungen gelegt.
Das Reinigungsbehältnis spielt häufig eine Komparsenrolle. Denn seine Aufgabe besteht «nur» darin, die Teile für die Reinigung sicher zu halten beziehungsweise zu positionieren und dabei nicht im Weg zu sein, damit die Waschmechanik der Anlage voll genutzt werden kann. Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Ultraschallwellen, die Umflutturbulenzen und der Spritzstrahl die Teile überall erreicht. Es ist daher ein Reinigungsbehältnis erforderlich, das eine gute, allseitige Zugänglichkeit zu den Teilen sicherstellt – und das unabhängig davon, ob diese als Schüttgut oder gesetzte Ware den Reinigungsprozess durchlaufen. Kästen aus gelochtem, verzinktem Stahlblech erfüllen diese Forderung nicht und sind daher unter Sauberkeits- und Wirtschaftlichkeitsaspekten ungeeignet.
Die Voraussetzung, dass die Teile allseitig gut für das Reinigungsmedium und die Waschmechanik zugänglich sind, ist nur bei Körben aus Runddraht sichergestellt. (Bilder: Metallform)
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Kürzere Reinigungs- und länge Badstandzeiten
Mit dem «Mefo-Box»-System hat Metallform eine modulare Standardlösung aus elektropolierten Edelstahl-Rundstäben entwickelt, welche die Anforderung nach allseitiger Zugänglichkeit erfüllt und für alle Reinigungsmedien einsetzbar ist. Das durchdachte System besteht aus Reinigungs- und Schüttgutkörben in verschiedenen Maschenweiten, Einlegeböden, Verschluss-, Spann- und Auflagendeckeln, Fachstangen und -teilern.
Zu seinen weiteren Vorteilen zählt, dass die abgelösten Verunreinigungen schnell und effektiv aus dem Behältnis ausgeschwemmt werden können. Gleichzeitig sorgen die Rundstäbe für ein gutes Abtropfverhalten. Es verringert einerseits die erforderliche Trocknungszeit merkbar, andererseits minimiert es Verschleppungen, woraus längere Badstandzeiten resultieren.
Durch Standardkomponenten wie Reinigungs- und Schüttgutkörbe, Einlegeböden, Fachstangen und verschiedene Deckel ermöglicht das System eine Aufteilung der Charge, die unter Reinigungs-, Wirtschaftlichkeits- und Handlingaspekten optimal ist. |
Nicht zu dicht schütten oder setzen
Um die Chargengrösse der Anlage komplett auszunutzen, scheint es auf den ersten Blick am wirtschaftlichsten, so viele Teile wie möglich in ein Behältnis zu füllen. Dass dies nicht so ist, verdeutlichen folgende Beispiele: Wird die maximale Menge Schüttgut in einen Korb gefüllt – auch getrennt durch Zwischenböden – entsteht eine so dichte Packung, dass sich die Teile zumindest in der Mitte dieser Packung selbst bei einer Rotation des Korbes nicht mehr bewegen können. Diese Bewegung ist jedoch für den Reinigungseffekt unverzichtbar. Zudem ist fraglich, ob Reinigungsmedium und Waschmechanik überhaupt bis in das Innere der Packung vordringen.
Ein ähnlicher Effekt tritt bei zu dicht gesetzten Teilen auf, beispielsweise zylindrische Teile, die lagenweise durch einen Zwischenboden getrennt, dicht an dicht in einen Reinigungskorb eingestellt werden bis dieser gefüllt ist. Auch hier besteht die Gefahr, dass die Werkstücke in der Mitte der dichten Packung nicht mehr vom Medium und der Waschmechanik erreicht werden. Darüber hinaus kann sich in einem maximal bepackten Korb keine ausreichende Strömung entwickeln, um die entfernten Verunreinigungen auszutragen. Beides führt dazu, dass sich die Reinigungszeit verlängert und oftmals trotzdem keine ausreichende Sauberkeit erzielt wird. Zudem erhöht sich das Risiko einer Teilebeschädigung.
Eine einfache teilespezifische Aufnahme der Werkstücke lässt sich mit Bügel-, Stift- und Prismenleisten realisieren, die mit einem Rahmen in den Korb eingelegt und werkzeuglos befestigt werden können. |
Optimal aufteilen
Bei Schüttgut lässt sich dies durch die Aufteilung der Charge in kleinere Portionen verhindern. So kann beispielsweise eine Charge mit 30 l in vier Schüttgutkörbe á 7,5 l aufgeteilt und im grossen Korb platziert werden. Die Portionierung ermöglicht, auch bei der Nutzung des vollen Chargenvolumens der Anlage das geforderte Reinigungsergebnis in kurzer Zeit zu erzielen und das Risiko einer Teilebeschädigung durch eine zu grosse Masse (Druck) zu minimieren.
Die optimale Bestückung bei Setzware lässt sich durch Reinigungsversuche ermitteln. Um die für eine ausreichende Sauberkeit erforderliche Durchströmung sicherzustellen und Beschädigungen zu vermeiden, stehen unterschiedliche Lösungen zur Verfügung. Dazu gehören beispielsweise Fachstangen, Fachteiler und gelaserte Edelstahlbleche, mit denen sich in den Körben einfach grössenangepasste Fächer für die Werkstücke bilden lassen. Bügel-, Stift- und Prismenleisten, die mittels eines Rahmens in den Korb eingelegt und werkzeuglos befestigt werden, ermöglichen die teilespezifische Aufnahme der Werkstücke.
Teilehandling vereinfachen
Um die Wirtschaftlichkeit von Reinigungsprozessen zu optimieren, lohnt sich auch ein Blick auf das Teilehandling. So machen mehrere kleine Schüttgutkörbe, die an der Reinigungsanlage zu einer Charge zusammengestellt werden, aufwändige Hebeeinrichtungen überflüssig. Bei Setzware ermöglicht die Abstimmung zwischen allen in der Produktion verwendeten Behältnissen wie etwa für Fertigung, Reinigung, Transport zu nachfolgenden Prozessen, Logistik und Montage, dass Umsetzvorgänge zwischen den einzelnen Fertigungsschritten verringert werden können. Für Umsetzvorgänge, die sich nicht vermeiden lassen, beispielsweise das Umfüllen gereinigter Teile in Blisterverpackungen, werden wirtschaftliche Umstülplösungen konzipiert.
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