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19 April 2016 | Oberflächen POLYSURFACES 06/2015 | Reinigung

Trockenreinigung ohne Druckluft

Ein neuentwickeltes Trockenreinigungssystem arbeitet ohne Druckluft. Es ermöglicht bei höherer Prozesssicherheit Energieeinsparungen von über 50 %. Da sich der Reinigungsaufwand für die Arbeitskammer des Systems minimiert, steigt gleichzeitig die Anlagenverfügbarkeit.
Moderne Motoren- und Getriebefertigungslinien sind auf höchste Produktivität und Wirtschaftlichkeit ausgelegt. Es muss daher alles eliminiert werden, was einen Folgeprozess stören könnte. Die Reinigung von Motoren- und Getriebeteilen zwischen spanenden Bearbeitungsschritten ist daher ein Muss. Für diese Zwischenreinigung werden häufig Reinigungssysteme eingesetzt, die mit Druckluft arbeiten. Der Vorteil ist, dass die Reinigung trocken erfolgt. Allerdings verursacht die Erzeugung der Druckluft hohe Kosten. Darüber hinaus werden die an den Bauteilen haftenden Späne und Reste des Bearbeitungsmediums lediglich abgeblasen. Sie verteilen sich in der Arbeitskammer, die dadurch schnell verschmutzt. Dies wiederum erhöht das Risiko von Rückverschmutzungen am Werkstück, die den nächsten Bearbeitungsschritt beeinträchtigen.
 
Die Reinigung des Werkstücks erfolgt in einer Vakuumkammer, durch die ein starker Luftstrom geleitet wird. Er entfernt nicht nur die am Bauteil haftenden Verunreinigungen zuverlässig, sondern befördert sie auch aus der Arbeitskammer.

 

Diese Nachteile wurden beim innovativen Vor- und Zwischenreinigungssystem «EcoCVac» beseitigt. Es basiert auf der neu entwickelten Technologie des Vakuumsaugens. Sie sorgt in einer Prozesszeit von nur 1,5 bis 3 s dafür, dass Verunreinigungen nicht nur vom Bauteil, sondern auch aus der Arbeitskammer entfernt werden.
Das System ist mit einem Druckbehälter ausgestattet, in dem ständig ein Vakuum erzeugt wird. Er ist über eine Rohrleitung mit der Vakuumkammer verbunden, in der das Werkstück platziert wird. Nach dem Schliessen wird ein starker Luftstrom durch die Kammer geleitet, der die am Bauteil haftenden Späne «mitreisst» und in den Unterdruckbehälter transportiert. Ein in diesem Bereich integrierter Späneaustrag separiert Späne und Emulsionen, so dass eine getrennte Entsorgung über einen bereitgestellten Sammelbehälter oder eine Spülrinne möglich ist.
Einen Schwerpunkt bei der Entwicklung des Trockenreinigungssystems bildete die Ressourceneffizienz. Es zeichnet sich daher durch einen im Vergleich mit Druckluftsystemen deutlich geringeren Energieverbrauch aus: Bei einem unterstellten Druckluftverbrauch von 2,5 Normkubikmetern pro Bauteil und einem Preis von 1,26 Cent/Normkubikmeter fallen beim Druckluftblasen Kosten von 3,15 Cent pro Bauteil an. Beim neuen Vakuumtrockenreinigen ist ein Energieeinsatz von 0,139 kWh Strom je Werkstück erforderlich. Wird mit einem Strompreis von 10,88 Cent/kWh kalkuliert, ergeben sich Kosten von 1,51 Cent pro Bauteil. Dies bedeutet eine Kostenreduzierung von über 50%.
Neben den deutlichen Kostenvorteilen überzeugt das System durch eine höhere Prozesssicherheit. Das Entfernen der Späne auch aus der Arbeitskammer minimiert das Risiko einer Rückverschmutzung. Die Kammer ist daher seltener und mit deutlich geringerem Aufwand zu reinigen. Zudem sind im Vergleich zu herkömmlichen Druckluftsystemen keine Düsen vorhanden, die auf das Bauteil ausgerichtet werden müssen, beispielsweise bei der Inbetriebnahme oder nach einer Kollision. Auch dies trägt zur höheren Anlagenverfügbarkeit bei.
 
Dürr Ecoclean GmbH
D-70794 Monschau
www.durr-ecoclean.com
 
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