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07 März 2021 | Oberflächen POLYSURFACES | Éditorial

Was bleibt uns vom Jahr 2020?

Par Rea Erne, Présidente du Conseil d’administration, propriétaire

Ich versuche, kurz vor Weihnachten ein Resümee fürs Jahr 2020 zu schreiben und einen Blick aufs 2021 zu wagen. Das Jahr 2020 hat mir gezeigt, dass alles Selbstverständliche der Zeit davor ein Privileg war und es die neue Selbstverständlichkeit ist, dass ich mich laufend mit neuartigen grossen Herausforderungen konfrontiert sehe.

Vor rund einem Jahr genossen wir Firmenweihnacht - sessen, Lieferanten- und Kundentreffen, Apéros mit Freunden und Adventsbummel in der grossen Menge in Schweizer Innenstädten. Dieses Jahr ist es ruhig geworden bezüglich Sozialleben und Fotos von solchen Anlässen scheinen eine viel weiter entferntere Vergangenheit abzubilden als sie wirklich ist. Was ist schon ein Jahr im Menschenleben einer erwachsenen Person? Das Jahr 2020 hat viel in unserem Leben verändert und bleibt in anderer Erinnerung als sonst rasch dahingeflossene 12 Monate.

Was mir als Unternehmerin und als Privatperson im 2020 fehlte, ist das, worauf ich meine Tätigkeit bis anhin auf - gebaut hatte: Planungssicherheit. Damit meine ich eine gewisse Sicherheit in bestimmten für eine Planung bedeutsamen Fragen. Ich persönlich hätte «Planungssicherheit» oder «Planungsunsicherheit» neben «systemrelevant» auch als Wort des Jahres 2020 gekürt.

2020 hat mich gelehrt, dass einfach alles anders kommen kann als erwartet. Plan und Realität waren schon immer zwei Paar Schuhe, aber in diesem Jahr könnten die Schuhe nicht entgegengesetzter sein: tolle Projekte, geplante Anlässe, verlässliche Lieferanten, ein eingespieltes Team und solide Finanzgerüste – alle Gewissheiten können sich über Nacht ändern.

Die einzige Gewissheit zurzeit: es kommt anders. Pläne werden täglich angepasst auf die neuen Gegebenheiten. Kunden schliessen ihre Werke mit sofortiger Wirkung, Warenflüsse hängen von unbeeinflussbaren Parametern ab, Mitarbeitende werden per sofort in Quarantäne beordert…

Es wurde für jeden eine grosse Portion Flexibilität gefordert und nur dank dieser Flexibilität und Krisen - resilienz konnten wir unsere Marktleistung bringen. Ich bin stolz auf unser Team! Irgendwie haben wir das Jahr 2020 abgeschlossen, sind mit einem blauen Auge davonge-kommen und hoffen nun auf ein 2021, welches auch wirklich «es guets Nois!» wird.