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27 mai 2016 | Oberflächen POLYSURFACES 03/2016 | Éditorial

Edito (3/2016)

Funktionale Beschichtungen
Anfang April 2016 wurde das neue «Coating Competence Center» der Empa in Dübendorf eröffnet. Es soll Antworten auf neue Herausforderungen liefern, die auf die Schweizer Maschinenbau-, Elektro- und Beschichtungsindustrie in nächster Zukunft zukommen. Zurzeit beherbergt es verschiedene Beschichtungsanlagen für Hartstoffschichten, flexible Photovoltaik und organische Elektronik sowie 3D-Drucker für metallische Werkstoffe  und Biokomposite.
Um am Weltmarkt bestehen zu können, werden mehr und mehr massgeschneiderte Lösungen gefordert. Dies gilt vor allem für Beschichtungen, seien es neuartige, noch verschleissfestere Hartstoffschichten oder «intelligente» Multischichtsysteme mit spezifischen funktionellen Eigenschaften. Auch flexible Solarzellen - eine viel versprechende Zukunftstechnologie - bestehen aus einer Abfolge dünner Schichten, die im Ultrahochvakuum aufgedampft werden. Selbst derart komplexe Schichtaufbauten lassen sich im neu eröffneten Zentrum auf industrienahen Anlagen realisieren. Es steht damit genau an der Schnittstelle zwischen anwendungsorientierter Forschung, wie sie in zahlreichen Labors der Empa stattfindet, und der industriellen Umsetzung innovativer Technologien im Beschichtungsbereich, einem Industriezweig, in dem viele Schweizer Unternehmen eine weltweit führende Rolle spielen.
Im neuen Zentrum arbeiten Wissenschafter und Ingenieure gemeinsam auf Pilotanlagen, die industriellen Produktionsanlagen entsprechen. Diese ermöglichen es, Prozesse und Abläufe durchzuspielen und gegebenenfalls zu optimieren und weiterzuentwickeln, die mit jenen in der grossindustriellen Serienproduktion übereinstimmen. Gleichzeitig sind die Empa-Forscher in der Lage, sämtliche Prozessschritte mittels «State-of-the-art»-Analyseverfahren unter die Lupe zu nehmen und diese so grundlegend zu verstehen. Aus diesem Grund betreibt die Empa das Zentrum in enger Zusammenarbeit mit Schweizer Industriepartnern. Es wird den nächsten Monaten und Jahren weiter ausgebaut und mit zusätzlichen Anlagen bestückt werden. Langfristig soll daraus das «Center for Advanced Manufacturing» entstehen, in dem die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie auf weitere Bereiche der Produktions- und Fertigungstechniken ausdehnt wird.
 
Aldo Tormen
Chefredaktor