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05 décembre 2016 | Oberflächen POLYSURFACES 06/2016 | Éditorial

Edito (6/2016)

Digitalisierung als Chance für die MEM-Industrie

Die Unternehmen der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) haben rasch auf die Aufhebung des Euro-Mindestkurses reagiert und zielgerichtet Massnahmen umgesetzt. Dazu gehören unter anderem auch Projekte im Bereich der so genannten «Industrie 4.0» beziehungsweise der Digitalisierung. Es geht dabei um die vollständige Vernetzung von Dingen, Diensten und Menschen durch das industriell genutzte Internet – und dies gilt heute nicht nur für die Produktion, sondern ebenso für den gesamten Unternehmensprozess von der Angebots- und Entwicklungsphase bis hin zum Servicegeschäft.
Für Hans Hess, Präsident von Swissmem, wird die Digitalisierung einen entscheidenden Beitrag leisten, damit der Werkplatz Schweiz trotz starkem Franken, hohen Kosten und Löhnen auch künftig erfolgreich sein kann. Für diesen Wandel befindet sich die Industrie in einer günstigen Ausgangslage. Sie ist nach den Fitnesskuren der jüngsten Vergangenheit hoch automatisiert, innovativer denn je und verfügt über sehr effiziente Prozesse. Zudem verfügt die Schweiz dank des herausragenden Bildungssystems über viele sehr gut qualifizierte Fachkräfte.
Die Digitalisierung verändert die traditionellen Tätigkeiten in der Industrie und schafft die Grundlage für neue Geschäftsaktivitäten. Sie wird aber nicht dazu führen, dass Roboter die Menschen ersetzen. Zwar werden repetitive, einfach zu automatisierende Arbeiten in der Produktion zunehmend verschwinden. Die bisherigen Erfahrungen in den MEM-Betrieben zeigen, dass die Digitalisierung insgesamt nicht zu weniger Jobs führt. Wenn die Unternehmen durch sie konkurrenzfähiger und erfolgreicher werden, generiert sie sogar mehr Stellen als bisher.
Die Digitalisierung macht die Arbeit in der Industrie auf allen Ebenen anspruchsvoller und vielseitiger. Dadurch steigen die Anforderungen an die Flexibilität und die Qualifikation von Mitarbeitenden sowie Führungskräften. Eine hervorragende Grundbildung sowie Investitionen in die berufliche Aus- und Weiterbildung sind entscheidend, um den Wandel erfolgreich zu gestalten. Bei der Weiterbildung sind Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermassen gefordert.
 
Aldo Tormen
Chefredaktor OBERFLÄCHEN POLYSURFACES