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15 october 2015 | Oberflächen POLYSURFACES 03/2015 | Industrial coating

Auch schwerer Korrosionsschutz kann ästhetisch sein

«Nur ganz wenige Dinge im Leben halten so lang wie Galvaswiss»: dieser Leitspruch verkörpert den Anspruch des Schweizer Oberflächenunternehmens, Ästhetik und Werterhaltung von Stahl- und Metallobjekten miteinander zu verbinden. In vier modernen Verzinkereien und Lackierwerken werden Teile bis zu 20 m Länge und 3 m Höhe feuerverzinkt und anschliessend beschichtet. Dafür wird bis zu 45 Jahre unterhaltsfreie Nutzungsdauer garantiert, was sich natürlich nur mit qualitativ besten Verfahren erreichen lässt. Nebst der klassischen Feuerverzinkung wird dabei auch das «Thermoplex 2»-Verfahren eingesetzt, das Dr. Martin Matter, Leiter F+E bei Galvaswiss Oberflächentechnik, so erklärt: «Bei diesem Verfahren wird auf die feuerverzinkte Oberfläche ein Pulverlackprimer und anschliessend ein Pulverlack aufgetragen. Diese Kombination verbindet sich einerseits zu einem perfekten Korrosionsschutz, da von aussen keine korrosionsfördernden Einflüsse auf das Grundmaterial einwirken können. Andererseits werden Teile für Thermoplex schon im Verzinkungsverfahren so behandelt, dass eine weniger raue, verzinkte Oberfläche resultiert. Zusammen mit dem Pulverlack garantiert dieses Vorgehen eine glatte, ästhetisch sehr attraktive Oberfläche. Wir bieten dem Kunden damit die optimale Kombination von Korrosionsschutz und Ästhetik.»
 
Wirksam, robust, langlebig und ästhetisch zugleich: mit dem «Thermoplex 2»-Verfahren beschichtete Lärmschutzwand an einer Schweizer Autobahn.

 

Ausgasungsresistenz als Schlüsselfaktor
Das Unternehmen setzt im Werk Aarberg für die «Thermoplex 2»-Beschichtung auf bewährte Produkte der Karl Bubenhofer AG. Sie hat speziell für die Anwendung auf feuerverzinkten Oberflächen den Korroflexprimer «Polyflex EP-20» entwickelt, der mit dem Beschichtungspulver «Polyflex PES-125-GU» eine starke und vielfältige Kombination ergibt.
Beim Pulverbeschichtungsprozess kann es zu Ausgasungen aus der Zinkoberfläche kommen. Der Grund liegt in der teilweise porösen Zinkschicht, in der sich Feuchtigkeit einlagern kann. Diese Feuchtigkeit verdampft nach der Beschichtung im Einbrennofen wieder in Form von Ausgasungen und erzeugt Krater oder Einschlüsse auf der Oberfläche. Das System von KABE Farben unterbindet diese unerwünschten Ausgasungen. «Bei der Entwicklung des KABE-Korrosionsschutzsystems mit Korroflexprimer und Beschichtungspulver wurde besonders darauf Wert gelegt, dass der Pulverlack den höchstmöglichen Schutz bietet. Dafür wurde die Zusammensetzung so ausgelegt, dass sich der Primer nahtlos mit der Zinkoberfläche verbindet und diese sozusagen abisoliert. Dank dieser extremen Haftung schliesst der Primer die Poren der Zinkoberfläche und unterbindet damit die Ausgasung. Gleichzeitig haben wir in der Entwicklung des Korroflexprimers grossen Wert auf einen sehr guten Verlauf gelegt. Der Primer nivelliert die raue Zinkoberfläche aus, was wiederum der Oberflächenbeschaffenheit des Decklacks entgegenkommt. Ein glatter Verlauf ist damit jederzeit gewährleistet», erläutert Emil Alt, Anwendungstechniker bei der Karl Bubenhofer AG. Oberstes Gebot war, einen optimalen Schutz des Objekts zu erzielen, aber dem Kunden gleichzeitig eine einfache und wirtschaftliche Verarbeitung des Systems zu ermöglichen. Das Resultat des gesamten Aufbaus überzeugt mit ausgezeichneter Wetterbeständigkeit, guter Chemikalienresistenz (Säuren/Laugen) und vorzüglicher Überbrennstabilität.
 
Der attraktiv gestaltete Grenzübergang zwischen der Schweiz und Italien in Chiasso ist teilweise mit «Thermoplex 2»-veredelten Elementen ausgestattet.

 

GSB-Zertifikat garantiert Prozesssicherheit
Die Karl Bubenhofer AG hat für das Beschichtungspulver «Polyflex PES-125-GU» die GSB-Zertifizierung erhalten (GSB Nr. 906a). «Dank der Ausgasungsresistenz resultieren sehr glatte Oberflächen. GSB hat dem Pulver aufgrund der geforderten Eigenschaften die Zulassung erteilt, was für ein Beschichtungspulver im Verzinkungsbereich selten ist. In diesem Segment steht den Anwendern nur eine beschränkte Auswahl an Produkten zur Verfügung», sagt Roger Zeller, Verkaufs- und Marketingleiter bei der Karl Bubenhofer AG. Diese Zertifizierung hilft den Betrieben, die am 1. Juli 2013 in Kraft getretene Bauprodukteverordnung DIN EN 1090 zu erfüllen. Diese fordert unter anderem den Nachweis der Korrosivitätskategorie, der Schutzdauer für den jeweiligen Auftrag und die lückenlose Dokumentation des Verarbeitungsprozesses sowie der Produkte.
Besonders geeignet ist das von Galvaswiss angewandte «Thermoplex 2»-Verfahren für Bauten und Teile, die permanent starken Belastungen ausgesetzt sind. Dazu gehören beispielsweise Schallschutzwände an Autobahnen und Eisenbahnlinien. Abgase, Steinschlag, Tausalzbelastung, chemische Substanzen aber auch Druckwellen vorbeifahrender Züge oder Lastwagen setzen den Komponenten 24 Stunden am Tag stark zu. «Mit dem Thermoplex 2-Verfahren bieten wir den längstmöglichen Schutz. Das System ist stabil gegen Abplatzer aufgrund von mechanischen Einflüssen. Bei Lackschäden garantiert so die darunterliegende Zinkoberfläche den Korrosionsschutz, und folglich rostet das Trägermaterial aus Stahl nicht an», so Dr. Martin Matter. Dank der Verfügbarkeit des Decklacks in sämtlichen RAL-Farben, einschliesslich Metallics, erfüllt Galvaswiss die vielfältigen Kundenanforderungen an die Farbgestaltung. Denn moderne Schallschutzwände sollen nicht nur effizient Lärm absorbieren, sondern sich auch möglichst unsichtbar in die Umgebung integrieren.
Das Oberflächenunternehmen ist überzeugt, dass nur eine kombinierte Beschichtung mit Primer und Decklack auf feuerverzinktem Stahl einen qualitativ hochwertigen Schutz bietet. «Einfachbeschichtungen, also Decklack direkt auf die Feuerverzinkung, ergeben auch aus Sicht der ISO 12944-Norm nur einen beschränkten Korrosionsschutz. Besonders in Bodennähe kann die Oberfläche erhöhter Feuchte und vermehrten mechanischen Einwirkungen nicht widerstehen. Dies kann teure Schadensfälle zur Folge haben. Solche Fälle vermeiden wir, indem wir konsequent auf das Thermoplex 2-Verfahren setzen», sagt Dr. Martin Matter.
 
 
 
Fachwissen in kompakter Form
Galvaswiss stellt Fachleuten im Metallbau mit Ks einen kompakten, handlichen Ratgeber rund um das Thema Korrosionsschutz auf Metall- und Stahlbauteilen zur Verfügung. In diesem Buch finden Anwender umfassende Informationen, ausführliche Tabellen zur Wahl des richtigen Korrosionsschutzes und viele Tipps zum Einsatz von Stahlkomponenten. Der Ratgeber kann direkt über die Website von Galvaswiss bezogen oder als PDF herunter geladen werden.
 
Fazit
Seit mehreren Jahren verarbeitet Galvaswiss in Aarberg das Korrosionsschutzpaket von KABE Farben und ist rundum überzeugt von den Ergebnissen. Die Ausgasungsstabilität des Primers garantiert eine sehr hohe Prozesssicherheit über die ganze Verarbeitungskette, und das Gesamtpaket zeichnet sich durch eine hohe UV-Beständigkeit aus. Letzteres hat sich in verschiedenen intensiven Tests bestätigt. Der sehr gute Verlauf ergibt eine glatte Oberfläche und erfüllt höchste ästhetische Ansprüche. «Damit ist die Kombination von Primer und Decklack von der Karl Bubenhofer AG prädestiniert für den Einsatz im öffentlichen Bereich, Strassenverkehr und öffentlichen Verkehr. Einerseits sind die Teile sehr langlebig und andererseits brauchen sie kaum Unterhalt und Pflege. Mittel- und langfristig ist damit das Thermoplex 2-Verfahren mit der Kombination Zink und Farbe die wirtschaftlichste und nachhaltigste Lösung», zieht Dr. Martin Matter Bilanz.

Karl Bubenhofer AG
Hirschenstrasse 26
9201 Gossau
Tel. 071 387 43 73
Fax 071 387 43 05
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