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19 june 2014 | Oberflächen POLYSURFACES

Gemeinsamer Auftritt für Reinigung und Oberflächentechnik

Aldo Tormen

«Inhaltlich macht es Sinn, die beiden Messen parallel zu organisieren», sagt Olaf Daebler, Abteilungsleiter Oberflächentechnik bei der Deutschen Messe AG. «Es profitieren nicht nur die Aussteller, die bislang auf beiden Messen vertreten waren, sondern auch die anderen Aussteller und besonders die Besucher. Wir erreichen eine viel grössere Strahlkraft im Hinblick auf Kommunikation und Wirkung. Zudem werden die Messen vor allem für die internationale Zielgruppe noch attraktiver. Mit dem gemeinsamen Auftritt bilden wir das gesamte Spektrum der Oberflächentechnik ab: von der Vorbehandlung und Reinigung bis zur Beschichtung.» Die Bereiche werden räumlich voneinander abgegrenzt sein, so dass jede Messe für sich erkennbar ist. Sie belegen die drei nebeneinander liegenden Hallen 5, 7 und 9.
Parallel zu O&S und «parts2clean» werden auf dem Stuttgarter Messegelände zudem die beiden Fachmessen «Lasys», internationale Fachmesse für Laser-Materialbearbeitung, und «Automotive Expo», ein Zusammenschluss verschiedener Messen aus dem Automotive-Bereich, veranstaltet. Auch dies dürfte zu einem positiven Feedback von Aussteller- und Besucherseite aller Veranstaltungen führen.
 
 
Lösungen für saubere Teile und Oberflächen
Die Zahl der Bauteile, die ihre funktionellen und dekorativen Eigenschaften durch Beschichtungen erhalten, nimmt ständig zu. Die Anforderungen an die Oberflächen steigen dabei ebenfalls – und das nicht nur beim Beschichten, sondern auch bei anderen Prozessen wie beispielsweise dem Laserschweissen oder Verkleben. Die Aufgabe der Teile- und Oberflächenreinigung ist es, die für Beschichtungs- und Fügeprozesse erforderliche Sauberkeit sicherzustellen.
Als internationale Leitmesse für industrielle Teile- und Oberflächenreinigung vereint die «parts2clean» nahezu alle Markt- und Technologieführer aus den dazugehörigen Themenbereichen. Die Aussteller präsentieren dabei Produkte und Dienstleistungen entlang der gesamten Prozesskette: ob es um stabilere Reinigungsprozesse, kürzere Behandlungszeiten, höhere Energie- beziehungsweise Ressourceneffizienz, Flexibilisierung der Reinigung, Sauberkeitskontrolle und -dokumentation oder die Erhaltung der erzielten Sauberkeit geht. Dabei erwartet die Besucher in allen Ausstellungsbereichen eine Vielzahl von Neu- und Weiterentwicklungen.
Je nach Fertigungsgrad variieren die Reinigungsaufgaben von der Grob- über die Zwischen- bis zur Feinstreinigung und erfordern eine individuell abgestimmte Lösung. Massgebende Faktoren dabei sind der Werkstoff beziehungsweise die Werkstoffkombination, die Verschmutzung, die Geometrie des Bauteils, die Reinheitsanforderungen hinsichtlich partikulärer und filmischer Verunreinigungen sowie der Produktionsdurchsatz. Dadurch ist es möglich, aus der Vielzahl der zur Verfügung stehenden Verfahren die Lösung auszuwählen, die unter sauberkeitstechnischen und wirtschaftlichen Aspekten optimal ist. Dies kann beispielsweise eine nasschemische Reinigung im Tauch-, Ultraschall- oder Spritzverfahren mit einem wässrigen Reiniger oder Lösemittel sein.
Reinigungstechniken wie das Hochdruck-Wasserstrahlen sowie trockene Verfahren zu denen die CO2-, Trockeneis-, Plasma-, Strahl- und Vibrationsreinigung zählen, werden häufig zur Einzelteilreinigung eingesetzt. Sie ermöglichen je nach Verfahren die gezielte Behandlung von Kanälen, Bohrungen sowie Funktionsoberflächen und bieten im Allgemeinen einen hohen Automatisierungsgrad, was eine produktionsintegrierte Reinigung vereinfacht. Bei manchen Aufgabenstellungen kann auch eine Kombination von unterschiedlichen Reinigungstechniken vorteilhaft sein, etwa wenn Funktionsflächen für einen nachfolgenden Fertigungsschritt einen höheren Sauberkeitsgrad aufweisen müssen als der Rest des Werkstücks.
Einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf Qualität und Kosten des Reinigungsprozesses haben auch das eingesetzte Behältnis und die Medienaufbereitung. Effektive Filtrations- und Abscheidesysteme, beispielsweise Ölabscheider, Partikel- und Membranfilter, Wasseraufbereitung und bei Lösemitteln die Destillationsleistung, tragen dazu bei, die Standzeit der Bäder zu verlängern und Entsorgungskosten zu verringern. Bei wässrigen Medien sorgt eine kontinuierliche Überwachung der Konzentration der Reinigerkomponenten dafür, dass ein Badwechsel nicht aus Sicherheitsaspekten zu früh erfolgt, oder auch erst dann, wenn eine unzureichende Bauteilsauberkeit zu Problemen im Nachfolgeprozess führt. Ein konsequentes Badmonitoring leistet daher ebenfalls einen Beitrag zur Optimierung der Prozesssicherheit und Wirtschaftlichkeit.
 
 
Rund um die Oberflächentechnik
Die O&S deckt eine Vielzahl von Disziplinen innerhalb der Oberflächentechnik ab. Dazu gehören etwa die Themen Galvanotechnik, Lackiertechnik, industrielle Plasma- und Laser-Oberflächentechnik, Wärmebehandlung, Lohnbeschichtung sowie auch Analyse-, Mess- und Prüftechnik. Zu den Highlights für die Besucher gehört unter anderem die «Welt der Oberfläche». Auf diesem ZVO-Gemeinschaftsstand präsentieren Lohnveredler sowie Lieferanten von Verfahren, Anlagen und Zubehör neuste Entwicklungen aus der Galvanotechnik.
Weitere Sonderbereiche widmen sich dem Emaillieren sowie dem Abwasser und der Umwelt. Bei letzterem geht es um das gesamte Themenfeld Wasseraufbereitung und Abwasserrecycling sowie Entsorgungs- und Filtrationstechnik. Ebenfalls im Fokus stehen ultradünne Schichten, funktionale Oberflächen und nanostrukturierte Materialien. Auch dazu wird es einen eigenen Bereich geben.
Um das Beschichten von Bauteilen, und damit um den in der Regel letzten Arbeitsschritt in der Herstellung von Produkten, dreht sich alles auf dem Marktplatz Lohnbeschichtung. Dieser wird auch durch die dort ausstellenden Unternehmen einen Einblick in die Vielfalt und Leistungsfähigkeit der Oberflächentechnik bieten und damit als Schaufenster für die Branche der Lohnbeschichtung dienen. Kunden aus allen Produktionsbereichen der modernen Industrie und des Handwerks bekommen so die Chance, sich vor Ort bei den Spezialisten der Branche zu informieren.
 
Fachforen
In Halle 7 grenzen O&S und «parts2clean» aneinander. Dort werden auch die Foren beider Messen durchgeführt.
Mit dem zweisprachigen Fachforum (Deutsch – Englisch mit Simultanübersetzung) bietet die «parts2clean» eine der gefragtesten Wissensquellen, wenn es um Know-how zur industriellen Teile- und Oberflächenreinigung geht. Das Programm, dessen fachliche Koordination durch die Fraunhofer-Allianz Reinigungstechnik erfolgt, enthält Vorträge aus den Bereichen Reinigungsverfahren, einschliesslich Sonderverfahren, sowie Medien und deren Handling, Anforderungen an Oberflächen vor dem Beschichten und Fügen, beispielhafte Prozesslösungen, vor- und nachgelagerte Prozesse sowie Analytik – von den Grundlagen über die Methoden und Verfahren bis zu Produkten und deren Anwendung. Einen Block in diesem Fachforum gestaltet der Fachverband industrielle Teilereinigung (FiT). Dabei geht es um Qualitätssicherung in der industriellen Teilereinigung.
Im O&S-Forum geben Experten aus namhaften Unternehmen und führenden Forschungseinrichtungen Einblicke in die Zukunft der Oberflächenbehandlung. Jeder Forumstag hat seine eigene Überschrift. Am 24. Juni geht es um Wechselwirkungen zwischen Substrat und Beschichtung, am 25. Juni um das Thema Oberflächentechnik und Energieeffizienz und am 26. Juni um Unternehmensprozesse in der Oberflächentechnik. Auch dieses Forum wird simultan übersetzt (Deutsch - Englisch).
 
Deutsche Messe AG
Messegelände
D-30521 Hannover
www.messe.de
www.parts2clean.de
www.ounds-messe.de
 
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