03 december 2019 |
Oberflächen POLYSURFACES 03/2019 |
Treatment of surfaces
Im kontinuierlichen Betrieb zu klebfähigen Oberflächen
Die Kernkompetenz der 1988 von Marek Zak gegründeten Lumag Sp. z o.o. in Budzyn (PL) ist die Herstellung von Bremsbelägen für Trommel- und Scheibenbremsen für Nutzfahrzeuge. Für letztere hat das Unternehmen eine eigene Herstellungstechnik entwickelt, die eine merkbare Qualitätssteigerung ermöglicht. Zudem entwickelt, produziert und vertreibt es unter der Marke Breck Bremsbeläge für Personenwagen und Motorräder.
Entölen, Entgraten und Aufrauen der Oberfläche
Mit dem Wechsel des Produktionsverfahrens der Bremsbelag-Trägerplatten vom Giessen zum Stanzen entschied sich Lumag, eine Fertigungslinie für dieses Produkt aufzubauen. Dazu zählte eine Lösung für das Entölen, Entgraten und Aufrauen der zwischen 210 und 250 mm langen und 90 bis 110 mm breiten, gestanzten Bremsbelag-Trägerplatten, die für die Integration eines Sensors zur Bremsbelag-Verschleissanzeige über einen Schlitz oder eine Bohrung verfügen. Durch die Prozesse soll bei den beschädigungsempfindlichen Stahlteilen eine Oberfläche hergestellt werden, die eine optimale Haftfestigkeit beim anschliessenden Verkleben mit den Bremsbelägen bietet.
Eine weitere Anforderung bestand in der Verkettung der Anlagen mit der Stanzpresse sowie der vollautomatisierten und schonenden Durchführung der Fertigungsschritte Reinigen und Gleitschleifen im kontinuierlichen Betrieb. Dass man sich dabei für Rösler als Partner entschied, lag einerseits an den guten Referenzen des Anlagenbauers in der Branche. Andererseits konnte nur Rösler beide Prozesse einschliesslich der Verfahrensmittel aus einer Hand bieten.
Durch den aufeinander abgestimmten Entöl- und Gleitschliffprozess weisen die Bremsbelag-Trägerplatten eine optimal für den nachfolgenden Klebeprozess vorbereitete Oberfläche auf. |
Clevere Medienauswahl ermöglicht Reinigen ohne Trocknen
Nach dem Stanzprozess transportiert ein Förderband die Teile zur Trommelreinigungsanlage, die mit einer Förderwendel für den Werkstücktransport ausgestattet ist. In der Trommel gelangen die Trägerplatten zunächst in einen ungelochten Bereich, in den über Flachstrahldüsen Reinigungsflüssigkeit eingebracht wird. Dadurch bildet sich ein Tauchbad für das Entölen aus. Im anschliessenden gelochten Trommelbereich fliesst das Tauchbad ab, und die Werkstücke werden weiter durch Spritzreinigen entölt. Der Reinigungszone schliessen sich ein Abtropfbereich, ein Spülvorgang und ein weiterer Abtropfbereich an. Danach gelangen die Teile über ein Förderband zur Gleitschliffanlage.
Die Nachdosierung des Reinigungsmediums erfolgt automatisch mit einem Dosatron-Proportionaldosierer. Da das Reinigungsmedium und der im folgenden Gleitschliffprozess eingesetzte Compound eine nahezu identische chemische Zusammensetzung haben – einschliesslich temporärer wässriger Konservierung – sind Verschleppungen unkritisch. Durch diese clevere Medienauswahl kann auf die sonst übliche Trocknung nach dem Reinigungsprozess verzichtet werden. Daraus resultieren sowohl bei der Investition als auch im laufenden Betrieb spürbare Kosteneinsparungen. Die Reinigungsanlage verfügt für die Badpflege über eine Filtration und einen Ölabscheider.
Schonender Gleitschliffprozess
Das Entgraten und Aufrauen der Oberflächen erfolgt in der Lineardurchlaufanlage R 550/6600 DA, deren Beschickung für diese Anwendung angepasst wurde. Beladen wird der Arbeitsbehälter an der Stirnseite mit reduzierten Fallhöhen. Eine entsprechend schonende Teileübergabe wurde auch zur Separierstation und in den Trockner, der mit «Supervelat» arbeitet, realisiert. Anschliessend wird eine definierte Menge der Teile abgewogen in Transportbehälter übergeben. Die Aufbereitung des Prozesswassers erfolgt bei der Gleitschliffanlage kontinuierlich über eine automatische Zentrifuge Z 1000 mit automatischem Schlammaustrag.
Rösler Oberflächentechnik GmbH
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