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10 september 2019 | La Revue POLYTECHNIQUE

Vektorkinematik – Eine neue Dimension bewegten Reinigens

Alle Maschinen von Mafac arbeiten gezielt mit Turbulenzen und erreichen über die Kombination von Mechanik, Temperatur, Reinigungszusätzen und Zeit eine gute und zugleich effektive Abreinigung der Bauteiloberflächen. Dieser kinematische Systemansatz wurde nun weiterentwickelt und präsentiert mit der Vektorkinematik ein neues Reinigungsverfahren.
 
Die neue Mafac-Vektorkinematik ermöglicht eine vielfältige Beaufschlagung der Bauteileoberflächen aus verschiedensten Winkeln. (Bilder: Mafac)
 
 

Mehr Bewegung und gezielte Turbulenzen
Mit dem Verfahren der Vektorkinematik erfolgen Bauteilreinigung und -trocknung mit noch mehr Bewegung. Anders als bei starren Düsensystemen werden die Werkstücke nicht aus einem bestimmten Winkel beaufschlagt. Das neue Verfahren hingegen ermöglicht eine optimale Winkelvarianz an der Oberfläche der Bauteile. Dafür führt das Düsenrohr eine Wippbewegung um die eigene Achse um jeweils 35° nach beiden Seiten aus, synchron dazu rotiert das Korbaufnahmesystem unter optimal angepasster Geschwindigkeit.
Die Bewegung der Korbrotation wird zuvor von der «Maviatic»-Steuerung der Maschinen berechnet, wobei sowohl Gleich- als auch Gegenlauf möglich sind. Dieses abgestimmte Zusammenspiel von Düsenrohr- und Korbbewegung führt zu einer zielgerichteten und je nach Teilegeometrie bis zu 60% grösseren Beaufschlagung der Bauteiloberflächen.
 
Besonders Werkstücke mit komplex aufgebauten Geometrien wie Bohrungen und Hinterschneidungen profitieren von den zielgerichteten Turbulenzen der Vektorkinematik.
 
 

Innovative Technik für mehr Flexibilität
Besonders Hersteller komplex aufgebauter Werkstücke mit unterschiedlich erreichbaren Geometrien und Flächen profitieren von dem innovativen Verfahren. Die vielfältige Beaufschlagung aus verschiedenen Winkeln führt zu deutlich weniger Spritzschatten, so dass eine Überreinigung gut erreichbarer Bauteilregionen unter Einsatz wertvoller Ressourcen vermieden wird. Der gesamte Reinigungsprozess erfolgt effizienter und wirtschaftlicher, was besonders bei den stetig steigenden Sauberkeitsanforderungen und immer knapper werdenden Budgets von Vorteil ist.
Zudem können Anwender künftig deutlich flexibler auf ein breites Teilespektrum oder auf Änderungen im Teileprogramm reagieren: Dank der hohen Winkelvarianz lassen sich sehr unterschiedliche Werkstückchargen bearbeiten – vom Standardbetrieb bis hin zu ausgefeilter und variantenreicher Winkelbeaufschlagung. Mit der neuen Vektorkinematik werden viele Reinigungsaufgaben effektiv umgesetzt.
 
 
Bei Reinigungsverfahren mit starrem Düsensystem überwiegen die nicht beaufschlagten Teileregionen (rot) gegenüber optimal beaufschlagten Flächen (grün).
Die Vektorkinematik führt dank Winkelvarianz zu einer deutlich besseren Beaufschlagung der Bauteile. Optimal (grün) und teilweise (gelb) beaufschlagte Regionen überwiegen deutlich gegenüber unerreichten Stellen (rot).
 
 

Wegweisende Technologie
Stefan Schaal, Leiter Entwicklung und Konstruktion von Mafac ist von der wegweisenden Bedeutung der Vektorkinematik überzeugt: «Mit der vektorkinematischen Bewegung von Düsen- und Spritzsystem ist uns ein erster Schritt in eine neue Dimension bewegter Reinigung gelungen. Das Verfahren ermöglicht seinen Nutzern die Geschwindigkeit, Qualität und Wirtschaftlichkeit, die künftig in der industriellen Teilereinigung gefordert wird.» In ihrer momentanen Form ist die neue Technik ein vielversprechender Beginn mit reichlich Potenzial für Weiterentwicklungen: «Die Innovationsansätze der Vektorkinematik sind mannigfaltig. Wir befinden uns noch am Anfang und bewegen uns in eine spannende Zeit.»
 
In Kürze
Mafac ist einer der führenden Hersteller in der wässrigen Teilereinigung. Das Unternehmen bietet ein breites Spektrum an kompakten Serienmaschinen, die je nach Kundenbedarf vielfältige Reinigungsanforderungen erfüllen können, wie zum Beispiel in der Automobil- und Luftfahrtindustrie, im Maschinenbau, in der spanabhebenden Fertigung, Hydraulik- und Medizintechnik sowie in der Elektroindustrie. Alle Maschinen werden am Standort Alpirsbach im Schwarzwald von derzeit über 90 Mitarbeitern entwickelt und produziert.
Das Unternehmen wurde 1968 gegründet, beschäftigt sich seit 1974 mit der industriellen Bauteilreinigung und hat sich 1990 darauf spezialisiert. Dabei setzt das patentierte Reinigungsverfahren der gegen- beziehungsweise gleichläufigen Rotation von Spritz- und Korbaufnahmesystem Massstäbe hinsichtlich Sauberkeit und Effizienz. Das Unternehmen ist mit einem Netzwerk technischer Handelsvertretungen und einer eigenen Niederlassung in Frankreich weltweit aktiv.
 
 
MAFAC – E. Schwarz GmbH & Co. KG

D-72275 Alpirsbach
www.mafac.de
 
CH-Vertretung:
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