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12 april 2016 | Oberflächen POLYSURFACES 06/2015 | Cleaning

Werkstückträger-System optimiert Teilereinigung

Die Kögel GmbH ist unter anderem auf innovative Lösungen für die industrielle Bauteilereinigung spezialisiert. Diese ist zentraler Bestandteil zahlreicher Produktionsprozesse, denn quer durch sämtliche Branchen geht der Trend zu immer saubereren Bauteilen, und die Anforderungen der Kunden nehmen stark zu. Viele Hersteller überlassen den Reinigungsprozess professionellen Dienstleistern mit dem entsprechenden Know-how. Zu diesen gehört auch die DHD Technology GmbH: 2005 als Anbieter von Drahtgestricken gegründet, hat sich das Unternehmen mit Sitz im fränkischen Spalt zunehmend auf die Reinigung von Dreh-, Fräs-, Stanz-, Press-, Druckguss- und Drahtbiegeteilen sowie das Behältermanagement spezialisiert. Bereits seit Jahren setzt sie dafür auf die Werkstückträger-Systeme von Kögel.
 
Mit insgesamt sechs Anlagen reinigt DHD Dreh-, Fräs-, Stanz-, Press-, Druckguss- und Drahtbiegeteile für die Automobilindustrie und den Maschinenbau. Bilder: Kögel GmbH

 

Für jedes Produkt den idealen Reinigungsprozess
«Unsere erste Reinigungsanlage haben wir 2008 angeschafft, nachdem unser bisheriger Partnerbetrieb die gewünschte Qualität nicht mehr bieten konnte», erinnert sich Dieter Heubusch, Geschäftsführer von DHD. Mittlerweile verfügt das Unternehmen über sechs Anlagen, die teils mit Perchlorethylen, teils mit modifiziertem Alkohol arbeiten. Jede Anlage kann verschiedene Reinigungsschritte wie Ultraschall, Fluten, Schwallfluten oder Dampfentfetten durchführen. «Damit können wir für jedes Produkt den idealen Reinigungsprozess gestalten», erklärt Dieter Heubusch. Sämtliche Ölrückstände sowie alle Partikel, die grösser als 200 µm sind, lassen sich so zuverlässig von den Bauteilen entfernen.
Während der Reinigung werden die Teile auf Werkstückträgern positioniert. Dabei haben die Position des Bauteils sowie die Anzahl und Grösse der Kontaktflächen einen grossen Einfluss auf das Reinigungsergebnis. «Wir müssen deshalb für jedes einzelne Produkt den Werkstückträger individuell an dessen Grösse und Form anpassen», bemerkt Dieter Heubusch. «Bauteilspezifische Träger wären für uns weder wirtschaftlich noch logistisch eine Alternative. Denn schliesslich umfasst unser Bearbeitungsspektrum rund 300 aktive Artikel.» Dazu gehört kleinteiliges Schüttgut ebenso wie hochsensible Einzelkomponenten. Dies erfordert ein hohes Mass an Flexibilität und Schnelligkeit, denn kein Kunde möchte länger als unbedingt nötig auf seine sauberen Bauteile warten.
 
Um das breite Spektrum von etwa 500 aktiven Artikeln schnell und flexibel reinigen zu können, kommt das Werkstückträger-System «techtray» zum Einsatz.
 

Flexibler Baukasten für unterschiedliche Anwendungen
Seit Anfang 2015 ist bei DHD das Werkstückträger-System «techtray» im Einsatz. Dieses hat Kögel gemeinsam mit der Fries Kunststofftechnik GmbH, einem renommierten Hersteller von Reinigungs- und Logistikkörben aus Kunststoff, im Jahr 2014 auf den Markt gebracht: Anders als andere Systeme nutzt es als Basis keine gestanzte Blechplatte oder ein Drahtgitter, sondern einen gerasterten Boden aus hochwertigem Kunststoff. Darauf können verschiedene Gefacheteiler angebracht werden, mit denen sich der Werkstückträger optimal an die Grösse der zu reinigenden Bauteile anpassen lässt. Mit einem Rastermass von nur 10 x 10 mm ergeben sich zahlreiche Varianten, was das System äusserst flexibel für unterschiedliche Anwendungen macht.
 
Das «techtray»-System besteht aus einem Gitterboden aus Kunststoff, auf dem sich verschiedene Gefacheteiler und Pins anbringen lassen.
 

Für die genauere Positionierung der Bauteile stehen Pins aus Kunststoff zur Verfügung, die über ein Stecksystem auf der Bodenplatte angebracht werden. Bolzen aus Kunststoff oder Edelstahl dienen bei Bedarf als Abstandhalter zwischen den einzelnen Trays, wenn diese während der Reinigung gestapelt werden. «Das techtray-System lässt sich komplett ohne Werkzeug ein-, um- und ausbauen», erläutert Bernd Stelzer, Vertriebsleiter Industrielle Bauteilereinigung bei Kögel. «Der Anwender kann damit schnell und ohne grossen Konstruktionsaufwand eine individuelle Lösung für jedes beliebige Bauteil erstellen und nutzen.» Dies sorgt auch bei DHD für flexible Prozesse und verringert die Wartezeiten für die Kunden des Reinigungsdienstleisters.
 
Die Trays lassen sich sowohl manuell als auch in einer automatisierten Umgebung mühelos handhaben.

 

Kunststoff schützt vor Beschädigungen
Sowohl der Boden als auch die Gefacheteiler des «techtray»-Systems verfügen über zahlreiche Öffnungen. Dies sorgt für eine gute und gleichmässige Umspülung und Trocknung des gesamten Werkstückträgers. Abgerundete Kanten ermöglichen ein optimales Strömungsverhalten des Reinigungsmediums und verringern die Verletzungsgefahr. Die schonende Lagerung auf Kunststoff schützt die Werkstücke vor Beschädigungen. «Dies ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber Werkstückträgern aus Blech oder Draht, wo bei der Reinigung oder beim Handling schnell einmal ein Kratzer oder eine Schlagstelle am Bauteil entsteht», berichtet Bernd Stelzer. Die Trays lassen sich sowohl manuell als auch in einer automatisierten Umgebung mühelos handhaben. Für eine durchgängige Identifikation und Nachverfolgung können sie unter anderem mit RFID- oder Barcode-Labels ausgerüstet werden. Zudem sind sie auch für weitergehende logistische Abläufe geeignet, womit ein zeit- und kostenintensives Umpacken entfällt.
Dieter Heubusch zeigt sich von der neuen Lösung begeistert: «Wir können damit auf Kundenanfragen noch schneller und flexibler reagieren und erzielen bei allen Bauteilen beste Reinigungsergebnisse.» Auch das schonende Teilehandling durch die Kunststofftrays ist für das Unternehmen von grossem Nutzen. Denn die von DHD gereinigten Teile gelangen schmutzfrei und ohne Kratzer zurück zu den Kunden. Diese können damit auch ihre eigenen, immer höheren Qualitätsansprüche erfüllen.
 
Kögel GmbH
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