12 septembre 2012 |
Oberflächen POLYSURFACES 04/2012 |
Traitement de surfaces
O&S 2012: Mit den richtigen Themen gepunktet
Aldo Tormen
Avant le salon O&S, il était clair que le sujet principal «matériaux, ressources, optimisation des procédés» était d’actualité. Au cours de la manifestation, les stands des exposants ont révélé de manière impressionnante la tendance vers l’utilisation de procédés économes en ressources et respectueux de l’environnement.
«Es passte einfach alles. Die O&S hat mit den richtigen Themen gepunktet, neue Formate erfolgreich umgesetzt und mit Rekordmarken bei Ausstellern, der Fläche und den Besuchern überzeugt», sagte Oliver Frese, Geschäftsbereichsleiter bei der Deutschen Messe AG, Hannover, zum Abschluss der dreitägigen Veranstaltung. «Die Branche hat ihre Leistungsfähigkeit und Innovationskraft spürbar unter Beweis gestellt und gezeigt, welchen Stellenwert die Oberflächentechnik als Schlüssel- und Querschnittstechnologie in nahezu allen Industrie- und Wirtschaftsbereichen einnimmt.»
Hohe Internationalität bei Ausstellern und Besuchern
Auf einer Bruttofläche von 17000 m2 präsentierten 331 Aussteller aus 19 Ländern Trends und Innovationen in der Oberflächentechnik. Der Zuwachs von 13% bei der Fläche und 3% bei den Ausstellern liess die diesjährige Veranstaltung zur bisher grössten seit ihrer Gründung im Jahre 2008 werden. Die Zahl der Besucher stieg gegenüber 2010 um mehr als 50% auf 6897; diese kamen aus 39 Ländern. Damit hat die O&S eindrucksvoll ihre Position als internationale Fachmesse für die Oberflächentechnik gefestigt.
Der starke Besucherzuspruch sorgte für strahlende Gesichter bei den Ausstellern. So stimmte nicht nur die Quantität sondern auch die Qualität der Besucher. Denn es waren gezielte Abnehmer von Oberflächen vertreten. In der Tendenz gewinnt diese Messe immer mehr an Bedeutung. Für den Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA), Frankfurt, zog Dr. Martin Riester, Referent Oberflächentechnik, folgendes Fazit: «Die Besucher stellten sehr fachspezifische Fragen. Es bedurfte also eines relativ kleinen Gesprächsaufwandes, um die entsprechenden Kontakte und Perspektiven zu erhalten. Der grosse Vorteil dieser Fachmesse besteht darin, dass verschiedene Disziplinen der Oberflächentechnik präsentiert werden.»
Aber auch die internationale Bedeutung der O&S hat gegenüber der Vorveranstaltung zugenommen. So sind der Anteil ausländischer Aussteller im Vergleich zu 2010 um 2% auf 22% und der Flächenanteil um 15% gestiegen. Diese kamen grösstenteils aus den europäischen Nachbarländern.
Der Anteil ausländischer Besucher lag mit rund 20% auf dem Niveau der Vorveranstaltung. Die meisten kamen aus der Schweiz, Österreich, Frankreich, der Tschechischen Republik, Polen, den Niederlanden und Schweden.
Fachbesucher mit grosser Entscheidungskompetenz
Die O&S hat bewiesen wie stark sie im Markt steht. Die grösste Besuchergruppe stellten der Automobilbau, die metallbe- und -verarbeitende Industrie sowie der Maschinenbau. Zudem waren Besucher aus vielfältigen Anwendergebieten wie Anlagen- und Apparatebau, Elektro- und Elektronikindustrie, der Luft- und Raumfahrt, der Kunststoffindustrie und der Medizintechnik vertreten.
Die Qualität der Besucher ist konstant geblieben. Der Anteil der Fachbesucher mit Entscheidungskompetenz für den Einkauf und die Beschaffung lag bei 91%. Die Investitions- und/oder Kaufbereitschaft der Besucher ist im Vergleich zu 2010 gestiegen, so dass ein gutes Nachmessegeschäft erwartet werden kann. Mehr als Dreiviertel der Entscheider wollen investieren. Davon planen rund 50% in den nächsten sechs Monaten Käufe zu tätigen. Rund 50% der geplanten Investitionen liegen bei über 50000 Euro.
An erster Stelle standen bei den Besuchern die Suche nach Produkten sowie die allgemeine Information über Neuheiten und Trends. Im Mittelpunkt des Angebotsinteresses standen Galvanotechnikanlagen, gefolgt von Beschichtungsmaterialien, Analyse-, Mess- und Prüftechnik für die Oberflächentechnik sowie Anlagen zur Reinigung und Vorbehandlung von Oberflächen.
Produktepräsentation
Aus der grossen Vielfalt der präsentierten Produkte und Dienstleistungen werden im Folgenden einige näher vorgestellt. Die Auswahl erfolgte willkürlich.



Um elektrische und elektronische Baugruppen vor Einflüssen wie Staub, Dämpfen und Flüssigkeiten zu schützen, hat Diener [4] eine Vakuumanlage zur Beschichtung mit Parylene entwickelt. Es ist dies ein hydrophobes, optisch transparentes polymeres Beschichtungsmaterial, welches in der NiederdruckPlasmaanlage in Schichtdicken von 0, 1 bis 50 µm abgeschieden wird. Prinzipiell ist fast jedes Substratmaterial für eine Beschichtung mit Parylene geeignet, bei elektrischen und elektronischen Baugruppen empfiehlt sich dies zur Verhinderung von Kurzschlüssen. Das Material ist elektrisch gut isolierend und hat einen hohen spezifischen Durchgangswiderstand bei gleichzeitig niedrigem dielektrischen Verlustfaktor und dielektrischer Konstante. Durch die gasförmige Abscheidung erreicht Parylene auch Bereiche, die sich mit flüssigkeitsbasierten Verfahren nur schwer oder gar nicht beschichten lassen, beispielsweise dünne Spalten oder Hinterschneidungen.

Enthone [6] präsentierte aktuelle technologische Trends im Bereich des Korrosionsschutzes. Einen optimierten Korrosionsschutz für Trommel- und Gestellanwendungen für alkalisch und sauer Zink sowie für Zinklegierungen bietet das «PermaShield»-Programm. Eine kobaltfreie Nachbehandlung ist dabei kein Problem. Sowohl die Dickschichtpassivierung für Zink als auch die Blaupassivierung für Zink und Zink-Nickel sowie die Schwarzpassivierung für Zink-Nickel sind auch kobaltfrei verfügbar. Darüber hinaus konnten sich die Besucher über die Vielseitigkeit und Funktionalität der Produkte im Bereich Design informieren. Dekorative Oberflächen ermöglichen neue Produktdesigns sowie bieten optimale Zuverlässigkeit, Funktionalität und verbessern das Aussehen. Ein besonderer Höhepunkt der Ausstellungspalette war die «ENfinity»-SteadyStateAnlage für den kontinuierlichen Betrieb von Chemisch Nickel.


Beim Einsatz von linearen Transportsystemen in der Reinigungstechnik ist häufig keine optimale Reinigungseffizienz zu erzielen, da dafür eine dreidimensionale Bewegung der Teile nötig wäre. Um dies zu erreichen, hat Hega [9] ein neues Konzept mit einem mehrachsigen Manipulator entwickelt. Dadurch lässt sich der komplette Reinigungsablauf von nur einem Handlingssystem ausgeführt werden. Bei einer Integration dieses Konzepts als Zwischenstation in eine Reinigungsanlage mit linearem Transportsystem sind auch Werkstücke mit komplexer Geometrie in grösseren Stückzahlen optimal zu reinigen. Der Manipulator kann zudem mit zusätzlichen Greifern erweitert werden. Dadurch lässt sich bei einer Anordnung auf einer linearen Achse sowohl ein kompletter Reinigungsablauf von Teilen in einem Warenträger als auch eine EinzelteiIreinigung realisieren.
Um die hohen Anforderungen aus der Verbindungstechnik für elektrische und elektronische Systeme zu gewährleisten, wird der galvanische Prozess bei Huber+Suhner [10] in möglichst engen Grenzen betrieben. Dabei kommt die konventionelle Analytik und Messtechnik in Verbindung mit optimaler Elektrolytwartung und genauer Anlagenführung zum Tragen. Dadurch ist es gelungen, die Streuung und die Ausschussrate auf ein absolutes Minimum zu senken. Heute beherrscht man einen cpk-Wert von 1,33. Dazu beigetragen hat ganz entscheidend die vor sieben Jahren in Betrieb genommene InhouseGalvanik. Beschichtet wird neben den Standardmetallen Gold, Silber und Nickel mit den nach eigenen Anforderungen entwickelten Verfahren «Sucopro» und «Sucoplate». Beim ersteren handelt es sich um eine modifizierte Vergoldung, mit deren Hilfe sich die Goldschichtdicken deutlich verringern lassen und trotzdem bessere Eigenschaften als bei den üblichen NickelGold-Kombinationen erzielbar sind. «Sucoplate» ist eine Kupfer-Zinn-Zink-Legierung mit sehr guten elektrischen Eigenschaften, gutem Korrosionsverhalten und ansprechendem Erscheinungsbild.







Für das Trommelbeschichten von Massenkleinteilen hat Walther Trowal [18] die «Rotamaten» mit einer neuen Steuerung ausgestattet. Für eine erhöhte Bedienerfreundlichkeit sorgen ein grosses Display und die übersichtliche Menüsteuerung. Da die Anlagen netzwerkfähig sind, lassen sie sich einfach in vorhandene Produktionsumgebungen integrieren. Beim Trommelbeschichten werden die Teile in die Trommel gekippt. Sprühautomaten tragen sodann das Beschichtungsmaterial gleichmässig auf die sich in der sich drehenden Trommel übereinander abrollenden Teile auf. Da die Maschinen modular aufgebaut sind, kann für jede Aufgabe die optimal geeignete Trommelgrösse gewählt werden. Der Innenraum der Trommel wurde zusätzlich mit einer LED-Leuchte ausgestattet, die es dem Anwender ermöglicht, den Aufbau der Beschichtung und den Farbwechsel genau zu beobachten.
Im Beitrag erwähnte Unternehmen:
[1]AHC Oberflächentechnik GmbH, D-73037 Göppingen-Voralb, www.ahc-surface.com - CH-Vertretungen: Duralloy AG Schweiz, 4624 Härkingen, www.duralloy.ch -Riag Oberflächentechnik AG, 9545 Wängi, www.ahc-surface.com
[2] Atotech Deutschland GmbH, D-10553 Berlin, www.atotech.com
[3] Berlac AG, 4450 Sissach, www.berlac.ch
[4] Diener electronic GmbH + Co. KG, D-72224 Ebhausen, www.plasma.de
[5] Doduco GmbH, D-75181 Pforzheim, www.doduco.net - CH-Vertretung: HGR Henri Grandjean AG, 4153 Reinach, www.hgr-ag.ch
[6] Enthone GmbH, D-40764 Langenfeld, www.enthone.de
CH-Vertretung: ERNE surface AG, 8108 Dällikon, www.erneag.ch
[7] Färber & Schmid AG, 8953 Dietikon, www.faerber-schmid.ch
Färber & Schmid GmbH, D-70329 Stuttgart, www.faerber-schmid.de
[8] Helmut Fischer GmbH Institut für Elektronik und Messtechnik, D-71069 Sindelfingen - CH-Vertretung: Helmut Fischer AG, 6331 Hünenberg, www.helmut-fischer.com
[9] Hega Apparatebau GmbH, D-75305 Neuenbürg, www.hega-apparatebau.de
[10] Huber+Suhner AG, 9100 Herisau, www.plating.ch
[11] Ionbond AG Olten, 4600 Olten, www.ionbond.com
[12] Munk GmbH, D-59069 Hamm, www.munk.de -CH-Vertretung: ERNE surface AG, 8108 Dällikon, www.erneag.ch
[13 ]NGL Cleaning Technology SA, 1260 Nyon, www.ngl-cleaning-technology.com
[14] Poligrat GmbH, D-81829 München, www.poligrat.de
CH-Vertretung: Poligrat AG, 4310 Rheinfelden, www.poligrat.ch
[15] Softec AG, D-76185 Karlsruhe, www.softec-ag.de
[16] SurTec International GmbH, D-64625 Bensheim, www.surtec.com
CH-Vertretung: SurTec Schachen GmbH, 6105 Schachen, www.surtec.ch
[17] SuSoS AG, 8600 Dübendorf, www.susos.com
[18] Walther Trowal GmbH & Co. KG, D-42781 Haan, www.walther-trowal.de
CH-Vertretung: Wieland + Oertli AG, 8308 Illnau, www.wieland-oertli.ch